Dies ist ein kostenloses Forum. Du brauchst Deine richtigen Daten nicht
angeben, kannst zwischen "öffentlichem" und "nicht öffentlichem" Forum
wählen. (beim "nicht-öffentlichem" Forum musst Du Dich allerdings anmelden,
anonym.) Dein Profil brauchst Du ebenfalls nicht ausfüllen. Es liegt ganz an
Dir.

Hier gibt es auch kein "Kleingedrucktes". Es ist vollkommen KOSTENLOS!

Falls Du mich bei meinen Provider-Kosten unterstützen, oder mir auch nur
einen Cappuchino spenden möchtest, kannst Du das ganz unten auf der
Seite tun... :-) Ich freue mich aber auch über positive Rückmeldungen,
Kritik und Anregungen.

Ich hoffe, Du bekommst hier die Fragen, die Dich auf Deinem schweren Weg
begleiten, beantwortet. Ich werde versuchen, Dir mit Rat und Tat beizustehen.

 

 


 


Was bedeutet Alkohosucht?

#1 von Emotionen , 20.09.2012 11:49

Quelle:

Alkoholsucht bedeutet krankhafte Abhängigkeit von Alkohol. Sie ist gekennzeichnet durch körperliche, psychische und soziale Symptome sowie zahlreiche Folgeschäden.

Alkohol ist - nach Rauchen und Bluthochdruck - der drittwichtigste Risikofaktor für Krankheit in Europa. Jährlich werden in Deutschland etwa 42.000 Todesfälle in Zusammenhang mit Alkoholkonsum gebracht, sind also direkt (zum Beispiel durch Alkoholmissbrauch) oder indirekt (zum Beispiel durch alkoholbedingte Autounfälle) auf den Konsum dieser Substanz zurückzuführen. Dabei zeigen Männer eine ungefähr dreifach so hohe alkoholbedingte Sterblichkeit wie Frauen.

Schätzungsweise 1,7 Millionen der erwachsenen Menschen in Deutschland sind alkoholabhängig. Für die Diagnose einer Alkoholsucht werden bestimmte Kriterien herangezogen. Erfüllt ein Betroffener eine gewisse Anzahl dieser Kriterien, gilt er als abhängig (siehe Diagnose).

Vorherzusagen, wie die Chancen auf eine endgültige Heilung stehen, ist schwierig, denn jeder Fall ist individuell. Studien belegen nach stationären Therapien Erfolgsquoten um die 50 Prozent. Dass dieser Erfolg langfristig anhält ist jedoch nicht gesagt. Rückfälle sind bei der Alkoholkrankheit nicht selten. Der Kampf gegen den Wunsch nach Alkohol bleibt für viele Betroffenen deshalb eine lebenslange Herausforderung.

Die Übergänge zwischen „noch normalem“ Konsum und Alkoholmissbrauch sind fließend. Neuere Studien belegen: Mildere Formen der Gewöhnung oder Abhängigkeit sind in der Bevölkerung weit verbreitet. Auch sie sind mit einem erhöhten Risiko alkoholbezogener Probleme und Erkrankungen verbunden.

Wie wirkt Alkohol?

Der größte Teil des getrunkenen Alkohols wird über die Schleimhäute des Magen-Darm-Traktes in den Körper beziehungsweise den Blutkreislauf aufgenommen. Wie schnell das geschieht, hängt unter anderem davon ab, was gegessen wurde. Bei nüchternem Magen erfolgt die Aufnahme sehr rasch, wohingegen fettreiche Nahrung den Prozess verzögert. Der höchste Alkoholspiegel im Blut ergibt sich im Durchschnitt zirka 45 bis 90 Minuten nach dem Konsum eines alkoholischen Getränkes.

Bei gleicher Alkoholmenge ist die Blutalkoholkonzentration bei Frauen höher als bei Männern. Der Grund: Männer sind schwerer und größer und verfügen daher meist über eine größere Menge an Körperflüssigkeit, in der sich der zugeführte Alkohol verteilen kann. Abgebaut wird Alkohol zum größten Teil in der Leber.

Wie Alkohol sich auswirkt, ist abhängig von der konsumierten Menge sowie von der individuellen körperlichen und seelischen Verfassung. Bei regelmäßigem Konsum kommt es außerdem zu einem gewissen Gewöhnungseffekt, der auch Toleranz genannt wird. Durch die Gewöhnung reagiert der Körper weniger empfindlich auf Alkohol. Allein der Promille-Wert sagt also nicht unbedingt etwas darüber aus, wie weit der Einzelne durch den Rausch bereits in seinen körperlichen und geistigen Fähigkeiten beeinträchtigt ist.

Doch immer gilt: Unabhängig davon, ob jemand „viel verträgt“ oder schneller betrunken wird, richtet der Alkohol in seinem Körper Schaden an. Denn Alkohol ist ein Zellgift. Das bedeutet, ab einer bestimmten Menge schädigt Alkohol die Zellen und Organe des Körpers, wie zum Beispiel die Leber oder das Nervensystem. Diese zellschädigende Wirkung entfaltet sich grundsätzlich und ausschließlich in Abhängigkeit von der Menge an reinem Alkohol – egal ob man sich diesen in Form von Schnaps, Bier oder Wein zuführt.

• Zu den unmittelbaren körperlichen Reaktionen auf Alkoholkonsum zählen unter anderem:
undeutliche Aussprache, Koordinations- und Bewegungsstörungen (zum Beispiel Schwanken), Erweiterung der Blutgefäße (gerötetes Gesicht), vermehrtes Schwitzen, gesteigerte Harnbildung ...

• Zu den unmittelbaren psychischen Reaktionen auf Alkoholkonsum gehören:
Redseligkeit, gehobene Stimmung, gesenkte Hemmschwelle (das heißt lockeres Verhalten, aber eventuell auch Distanzlosigkeit), erhöhte Gewaltbereitschaft ...


Wieviel Alkohol enthält ein Glas?

Bier

Bier, 0,33 Liter: 13 Gramm Alkohol

1/6
Wein

Wein, 0,2 Liter: 16 Gramm

2/6
Sherry

Sherry, 0,1 Liter: 16 Gramm

3/6
Likör

Likör, 0,02 Liter: 5 Gramm

4/6
Whisky

Whisky, 0,02 Liter: 7 Gramm

5/6
Korn

Korn, 0,02 Liter: 7 Gramm

6/6

Wann ist Alkoholkonsum gefährlich?

Experten sind sich einig: Risikofreien Alkoholkonsum gibt es nicht. Ab welcher Menge Alkohol definitiv schädlich ist, wird in Fachkreisen kontrovers diskutiert. In Deutschland gängig ist folgende Einteilung in „Konsummuster“, wie sie auch von der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. publiziert wird (in Gramm Reinalkohol am Tag):

Risikoarmer Konsum: Frauen bis 12 g /Männer bis 24 g.

Prof. Dr. med. Falk Kiefer

UNSER EXPERTE: Professor Dr. med. Falk Kiefer, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie

Riskanter Konsum: Frauen mehr als 12 g bis 40 g / Männer mehr als 24 g bis 60 g.

Gefährlicher Konsum: Frauen mehr als 40 g bis 80 g / Männer mehr als 60 g bis 120 g.

Hochkonsum: Frauen mehr als 80 g / Männer mehr als 120 g

Zur Orientierung: Ein Glas Bier mit 0,33 Liter entspricht etwa 13 g Alkohol. Ein Glas Wein mit etwa 0,2 Liter entspricht ungefähr 16 g.

Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Die Beantwortung individueller Fragen durch unsere Experten ist leider nicht möglich.

 
Emotionen
Beiträge: 88
Punkte: 636
Registriert am: 05.12.2010


RE: Was bedeutet Alkohosucht?

#2 von Hans Peter Schulzke ( Gast ) , 22.12.2021 10:58

Ein Beitrag nach langer Schreibpause

Jetzt kann Weihnachten werden

© von Hans Peter Schulzke 23.12.2006 . . .

für meine AA Freundinnen und Freunde als Dank, für das jährlich stattfindende schöne Weihnachtsmeeting.

Es war einmal ein junger Mann der keine Sorgen hatte, außer, wie er den Tag verbringen kann. Sein Vater hatte viel Geld mit einer Computerfirma gemacht, und ist als zigfacher Millionär nun nur noch stiller Teilhaber.
Weil die eigene Frau, also die Mutter von Frank, sich vor Jahren schon vom Vater getrennt hat, reist er nun mit jungen Frauen durch die ganze Welt.
Frank hat Angst vor dem Fliegen, und ist darum mit der älteren Haushaltshilfe Hilde fast nur noch alleine im großem Haus.

Eigentlich hat er ja alles was sich ein junger Mann nur wünschen kann, außer, menschliche Wärme und Liebe. Doch das weiß Frank ja nicht, weil er dieses einfach nicht kennen gelernt hatte.
Doch immer wenn es auf Ende Dezember zu geht, befällt Frank so eine gewisse Unruhe. Aber die Unruhe, und auch die Langeweile, hat er bis jetzt immer ganz gut mit Alkohol vertreiben können.

Nun muss man aber auch wissen, Frank ist stark gehbehindert von Kindheit an, und daher sehr viel alleine. Und Hilde ist, und war nie eine Ersatzmutter, sondern immer nur eine ledige strenge Erzieherin, und gleichzeitige Haushaltshilfe.

Seit Frank nun 18 Jahren ist, und mit Mühe und Not sein Abitur gemacht hat, kommt kaum noch ein Freund zu ihm nach Hause. Zwei oder drei Freunde sind ihm noch geblieben, die aber auch nur wegen des Alkohols kommen, der ja immer reichlich bei Frank vorhanden ist.
Eine Freundin hatte Frank wegen seiner Behinderung nie gehabt, weil er sich schämte.

Ja, und nun ist es wieder soweit. In 14 Tagen ist Heilig Abend, und Vater hat von Südafrika angerufen, dass er nicht zum Fest und Jahreswechsel nach Hause kommt.
Also wieder mal mit Hilde alleine Weihnachten feiern ?
Nein, er hat sich vorgenommen mal was anderes zu machen.

Die Idee kam, als er in der Zeitung einen Artikel über die Anonymen Alkoholiker gelesen hatte. Dort haben Leute von ihrem Leben berichtet, und wie sie durch die A A Gruppen Trocken geworden sind.

Er fuhr also mit seinem Rollstuhl zu einem AA Meeting, was ganz in der Nähe war, und war erstaunt, dass alle von ihrer Krankheit sprachen. Dass es eine Krankheit ist, war ihm noch nie zu Ohren gekommen.
Und im Laufe des Abends, musste er sich selber eingestehen, dass er ja auch krank ist, Alkohol - Krank.

Frank war von der Ehrlichkeit die die für ihn einfachen Leute auf den Tisch legten, so beeindruckt, dass in ihm eine Wandlung vorging.
Und so beschloss er die neuen Freundinnen und Freunde zu fragen, ob sie nicht am Heiligen Abend zu ihm nach Hause kommen wollen.

Da einige Freundinnen und Freunde auch alleine waren, sagten sie zu.

Nun musste Hilde alles was an Alkohol im Hause war entfernen, und für genügend alkoholfreie Getränke sorgen. Und siehe da, Hilde wurde auf einmal ganz emsig.

So freudig hat er Hilde schon lange nicht mehr gesehen, und er hörte sie sogar in der Küche singen.
Auf seine Frage ob sie so fröhlich ist, weil ja bald Weihnachten ist, sagte sie:
Nein Frank, ich freue mich weil ich nun keinen Alkohol mehr um mich habe.
Und weil ich mir schon lange Sorgen wegen des immer mehr werdenden Alkoholkonsums von dir gemacht habe. Schließlich bin ich ja schon seit 25 Jahren eine trockene Alkoholikerin, und den freien Tag immer zu den AAs gegangen.
Nur die letzten 2 mal nicht, weil meine Schwester im Krankenhaus war, die ich dann besucht hatte.
Und als meine Freundin aus der AA Gruppe von dem neuen Freund Frank, der im Rollstuhl zur Gruppe kam, erzählte, habe ich es nicht glauben können, dass du es bist.

Nun werden wir zum ersten Mal solange deine Mutter nicht mehr da ist, mal wieder richtig Weihnachten feiern. Bist du damit einverstanden, dass ich noch zwei liebe Freunde einlade, die auch alleine sind, weil ihre Frauen sie wegen des Saufens verlassen haben ?

Natürlich, sagte Frank mit zugeschnürter Kehle. Und in diesem Moment wusste er nicht wie ihm geschah, denn Hilde umarmte ihn zum ersten Mal ganz liebevoll und lange, und bei beiden rollten die Tränen ohne Unterlass.

Und wie aus einem Munde sagten beide gleichzeitig:

= Jetzt kann Weihnachten werden. =

Liebe Monika, ich wünsche Dir ein schönes besinnliches Weihnachtsfest
und liebe Grüße von Hans Peter

Hans Peter Schulzke

RE: Was bedeutet Alkohosucht?

#3 von Emotionen , 22.12.2021 14:38

Hallo Hans-Peter,

vielen Dank für diese wundervolle Geschichte. Ja, jetzt kann es Weihnachten werden.
Auch Dir lieber Hans-Peter wünsche ich ein besinnliches, liebevolles und mit schönen Momenten erfülltes Weihnachtsfest.
Bleib gesund!

Alles Liebe
Monika

 
Emotionen
Beiträge: 88
Punkte: 636
Registriert am: 05.12.2010


   

Ein Angebot an alle, die einem nahestehenden Menschen helfen möchten
Alkoholsucht: Was Angehörige tun können

 

vielleicht möchtest Du mir einen Cappuchino

     

... oder auch zwei? Einen zum Frühstück und einen zum Nachmittag?  - Wenn nicht, trinke ich meinen Kaffee ... :-)

Ich freue mich über Kritik, Anregungen und Beiträge, die Hilfesuchende unterstützen können
Das Forum ist kostenlos!  Ich helfe gerne, wenn ich kann!

Bildband "Emotionen Wege aus der Sucht" - Bilder und Gedichte für Betroffene, und für Angehörige.
Info`s zum Bildband:     www.emotionen-wege-aus-der-sucht.de






Xobor Einfach ein eigenes Xobor Forum erstellen
Datenschutz