Ich hatte nach drei Monaten Trockenheit ein Erlebnis, was ich gerne noch einmal kurz schildern möchte.
Auf der Dienststelle wurde für eine Beförderung & Abschied Geld gesammelt.
Hans Peter gab auch wie Üblich, je 10,-- DM in die Sammelkasse.
Auf der Feier ging erst alles gut, waren ja einige Kollegen, die auch nichts Alkoholisches tranken. Dann kam das große Essen, und dafür wurde dann am Tisch platz genommen.
Nun aber, links neben mir ein Alt, rechts ein Pils, gegenüber das gleiche, dazu noch die
kleinen Dinger für die Verdauung. Und der Geruch davon war stärker als das leckere
Essen. Ich so schnell wie möglich den Teller leer gegessen, und unter einem Vorwand mich bei den beiden Kollegen schnell Verabschiedet.
Nun kam der Nachhauseweg, normale Fahrzeit eine viertel Stunde.
Diese Heimfahrt, dauerte fast eine ganze Stunde.
An jeder Trinkhalle, oder Geschäft hielt ich an, und hatte einen fürchterlichen inneren Kampf mit mir auszutragen. Hol ich mir nun was zum Saufen, oder lass ich es.
Es war schlimm. Zum Glück, hatte die Vernunft gesiegt.
Und zu Hause konnte ich dann mit meiner lieben Frau, über alles sprechen.
Sie war sehr froh, dass ich es ohne Alkohol überstanden hatte, weil auch sie Bedenken angemeldet hatte.
Das zeigte mir jedenfalls, dass ich die Empfehlungen ernst nehmen sollte, ein Jahr nicht dahin zu gehen wo gesoffen wird.
Und damit ging es mir auch besser, und die Geburtstagsfeiern wurden auch nicht mehr so lange, weil Hans Peter ja nicht dabei war.
Ich kann auch nicht sagen das ich Isoliert war, weil ich nicht mehr dahin ging, wo gesoffen wurde. Schnell fand ich andere Beschäftigungen die mich ausfüllten.
Das schönste an der ganzen Trockenwerden-Geschichte ist gewesen, ich sah wieder die Jahreszeiten, und konnte mich an Kleinigkeiten erfreuen, die ich durch mein Saufen nicht wahrgenommen hatte, oder auch gar nicht wollte. Weil mir alles egal war, wenn ich genug Stoff hatte.