Ich habe ein drogen- und spielsüchtiges Familienmitglied, welches ich trotz allem nicht verlieren möchte. Er ist ein Mensch, der mit sich selbst nicht im Reinen ist und dessen Träume geplatzt sind, bevor sie überhaupt Gestalt angenommen haben. Mit der Sucht haben leider auch die Lügen zugenommen - die Lügen, die dazu bestimmt sind, einem den letzten Cent aus dem Portemonnaie herauszuziehen oder überhaupt ein bestimmtes Verhalten zu bewirken (Co-Abhängigkeit lässt grüßen). Ich habe es über Jahre hinweg zugelassen, dass er eine Basis schaffen konnte, auf der er mich zum Handeln zwingt. Ich habe aus den verschiedensten Gründen das aus meiner Sicht Falscheste getan, was man nur tun konnte: ich habe seine Verantwortung übernommen, seine Probleme gelöst, seine Rechnungen bezahlt. Der Hauptgrund war wohl der, dass ich selbst das Problem nicht sehen wollte - und wenn es beseitigt worden war, dann war es eben nicht (mehr) da. GUT GEMACHT. Ich habe mir sogar noch selbst auf die Schulter geklopft. Er hat daraus gelernt, gelernt mich zu manipulieren - immer nach einem Schema: erst freundlich/lieb/mitleidvoll, dann energisch/wütend und schließlich mit: wenn nicht ...dann... . Ich weiß es, ich sehe es und bin trotzdem hilflos aus dem Teufelskreis auszubrechen. "Halte Abstand, löse keine Konflikte mehr für ihn und vor allem: zahle nichts." Ich versuche es, scheitere aber immer wieder und merke, wie sehr meine Energien schwinden bzw. schon verschwunden sind. Ich bin auch vermutlich nicht die Einzige, die er auf diese oder ähnliche Weise manipuliert. Ich stelle mir immer wieder die Frage, was ist noch Wahrheit, was ist Lüge. Ich vermute schon hinter jedem ausgesprochenen Satz eine Manipulation. Wir können deshalb nicht einmal mehr miteinander reden und streiten auf eine fiese subtile Art. Von seiner Spielsucht weiß ich, die Drogensucht bestreitet er - sie ist ihm aber ins Gesicht geschrieben. Wie soll ich mich verhalten, wenn er auf Manipulationskurs ist?