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Meine Mutter

#1 von Epilicious ( Gast ) , 06.04.2016 23:23

Hallo,ich brauche ganz dringend Rat.ich bin 25 und mein Vater ist alkoholiker,soweit so gut. Seit einigen Jahren fängt aber nun auch meine Mutter an,sie trinkt sehr viel Rotwein,fängt meistens schon nachmittags an. Sie trinkt dann heimlich und denkt ich merke es nicht,sie versteckt ihre Flasche immer im Küchenschrank und geht immer mal wieder dahin. Vor zwei Jahren habe ich sie drauf angesprochen und sie tat das alles ganz harmlos ab. Danach hat sie die Flasche dann im Schlafzimmerschrank versteckt anstatt im Küchenschrank. Auch andere haben es schon mitbekommen,denn sie fällt immer mal wieder weil sie abends dann natürlich Hacke dicht ist. Im November hat sie sich da durch 4 Rippen gebrochen,danach hatte sie einen Herzinfarkt und ich dachte sie hätte Vllt mal was draus gelernt...aber nein,jetzt nach ihrer Reha geht es direkt wieder weiter. Heute hat sie wieder heimlich getrunken...ich weiß nicht mehr weiter...ich will sie auch nicht verpetzen oder fallen lassen aber ich bin wie gelähmt. Ich stehe einfach nur da neben,mir geht's unglaublich Scheisse und ich weiß einfach nicht weiter weil ich mich nicht traue sie noch mal damit zu konfrontieren.

Epilicious

RE: Meine Mutter

#2 von Check , 29.05.2016 18:23

Hey, das ist sehr schwer. Ich war bin Politox. Auch Alkohol gehörte dazu aber eher Legal Highs auch Drogen. Bin seit 3 Jahre Absolut clean Abstinenz. Das schwerste aus meiner 22 Jährigen Erfahrungen mit Suchtmittel, ist das der der es Konsumiert sich selber ein gesteht das er Süchtig ist und ein Problem hat. Selbst jetzt wenn ich mit Konsumenten rede die haben alle die fast gleichen Identischen Aussagen warum und weshalb Sie Konsumieren und Rechtfertigen, sogar verteidigen Ihren Konsum.
Auch ich war so hab alles runter gespielt. Aber meine Freundin hat immer und immer wieder versucht mich dazu zu bewegen damit auf zu hören. Bis ich Letzt endlich selber gemerkt hab das ich Süchtig bin. Ich bin immer nach 3 Monaten Rückfällig geworden. Nach dem 4 Anlauf bin ich dann nach 3Monate auf Therapie. Dann habe ich es geschafft.
Nächsten Monat werden 3Jahre das ich nichts mehr Konsumiert hab. Aber zur deiner Frage zurück zu kommen. Meine Freundin hat mich immer und immer wieder angewendet aber nicht vorwurfsvoll sondern eher Verständnisvoll das hat mir sehr geholfen. Ich würde es an deiner Stelle probieren nichts sagen ist nicht gut. Denn so unterstützt du nur Ihre Sucht ist meine Meinung. Grüße.

Check  
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RE: Meine Mutter

#3 von Emotionen , 30.05.2016 22:37

Hallo Epilicious,

tut mir leid, dass ich Deinen Beitrag erst jetzt sehe, ich bekam keine Benachrichtigung vom Forum ...
Es ist schlimm, was Du jetzt durch machst. Ich weiß, wie Du Dich fühlst, aber jetzt nichts zu sagen ist falsch. Du solltest sie damit konfrontieren. Du solltest mit ihr darüber reden, das ist kein verpetzen und auch kein fallen lassen. Check" hat recht mit dem was er schreibt. Ihm hat seine Freundin geholfen, und Du kannst Deiner Mutter helfen, indem Du mit ihr sprichst. Auch hiermit hat "Check" recht: "SIE MUSS SICH SELBST EINGESTEHEN, DASS SIE SÜCHTIG IST UND EIN PROBLEM HAT". Das wird sie wahrscheinlich nicht tun, da sie die die Flaschen versteckt und heimlich trinkt. So etwas zuzugeben ist für einen Betroffenen sehr schwer, zumal sie auch noch nicht so weit ist. Es muss ihr selbst erst klar werden.

Versuche ruhig mit ihr zu reden. Sage ihr, dass Du alles mitbekommen hast und ihr helfen möchtest. Sage ihr auch, dass es Dir sehr schlecht geht, sie so sehen zu müssen.

In jeder Stadt gibt es eine Suchtberatungsstelle. Am besten wäre es, wenn Ihr beide zusammen dort hin gehen könntet. Falls sie nichts davon wissen möchte, gehe einfach alleine dort hin. Da sind Profis, die Dir weiterhelfen können. Es gibt Therapien:

ambulante Therapie, ein oder zweimal wöchentlich
Zieglerische Anstalt, tagsüber und abends ist man wieder zu Hause
oder
Langzeittherapie - 16 Wochen auf Therapie

Es gibt Selbsthilfegruppen, zu der Ihr gehen könnt. Auch gibt es Selbsthilfegruppen nur für Angehörige. Dort kannst Du auch Hilfe bekommen ... mit ihnen reden... Erfahrungen austauschen.

Versuche, Abstand zu gewinnen. Lass Dich nicht von Deiner Mutter herunter ziehen. Es ist nicht Deine Schuld, dass sie trinkt. Du kannst sie nicht dazu bringen, aufzuhören, Du kannst sie nur unterstützen. Aufhören muss sie selbst.
Ich wünsche Dir viel Kraft.

Herzliche Grüße
Monika

 
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RE: Meine Mutter

#4 von Emotionen , 30.05.2016 22:48

Hallo Check,

vielen Dank für Deinen Beitrag und Deine Hilfe.

Ich möchte Dir zu Deinen 3 Jahren und zu Deiner Freundin herzlichst gratulieren. Es muss sehr schwer für Dich gewesen sein als "Politox". Aufhören zu trinken ist schon schwer genug... Wie Du schon geschrieben hast... man muss sich selbst erst eingestehen, dass man süchtig ist .... genau das ist der Punkt.
Dennoch sollte man immer auf der Hut sein. Wir haben eine Krankheit gestoppt und leider nicht geheilt. Aber umso länger wir clean bleiben, umso leichter wird es .... :-)

Alles Gute und herzliche Grüße
Monika

 
Emotionen
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